Hilfsdiensttreffen mit den hessischen Nachbarn.

Bei herrlichem Kaiserwetter an einem besonderen Tag lud der benachbarte XVIII. Ak.-Bezirk zu einem gemeinsamen Treffen auf eine Obstwiese im Hessischen. Anläßlich des Tages standen unterhaltsame Vorträge auf dem Programm. Zum Start gewährte eine Hilfsdienstkraft des XXI. Ak.-Bezirks einen prägnanten kurzen Einblick in die Geschichte des Hauses Hohenzollern, von der Aussendung des Burggrafen von Nürnberg, Friedrich VI., nach der brandenburgischen Mark bis hin zu Friedrich Wilhelm III., unter dessen Regierung der preußische Zollverein entstand, der schließlich die wirtschaftliche Einheit des deutschen Vaterlandes schuf, mithin die Wurzel der Jahrzehnte später folgenden Gründung des Deutschen Reiches ward. Daran schloß sich nahtlos ein tiefgreifender Einblick in die Gründungsgeschichte unseres deutschen Gesamtstaats an, der die Regierungszeit Wilhelms I., die Einigungskriege als Vorbedingung für die deutsche Einigkeit besonders umfassend beleuchtete. Den Schlußstein der wissensreichen Vortragsreihe bildete eine Detailbetrachtung der sozialistischen Novemberrevolution im Deutschen Reich, insbesondere, wie die Zitate eindrucksvoll bestätigten, den grellen Verrat am Deutschen Kaiser, den stellvertretend für viele Wirren dieser Tage ein Ausspruch Wilhelms II. im Rahmen eines Briefwechsels mit von Hindenburg unmißverständlich darlegt:

„Sie haben während der dunklen, unseligen Novembertage 1918 mir zur Seite gestanden. Wie Sie wissen, habe ich mich zu dem schweren, furchtbaren Entschluß, außer Landes zu gehen, nur auf Ihre und meine übrigen berufenen Ratgeber dringende Vorstellung durchgerungen, daß es nur allein auf diesem Wege möglich sei, unserem Volke günstigere Waffenstillstandsbedingungen zu verschaffen und ihm einen blutigen Bürgerkrieg zu ersparen. Das Opfer ist umsonst gewesen. Nach wie vor wollen die Feinde für die angebliche Schuld des 'Kaiserlichen Deutschland' das deutsche Volk büßen lassen.“

Die mühevoll und quellenreich von einer Hilfsdienstkraft aus dem XVIII. Ak.-Bezirk erarbeitete Anschauung des Putsches hinter den Kulissen drang allen Anwesenden tief in das Mark, es wurde dadurch aber auch deutlich, warum wir heute hier sind. So ging ein ereignisreicher Tag am Lagerfeuer seinem Ende zu und die etwas weitere Anreise zu den hessischen Kameraden hat sich allemal gelohnt!

Zurück