Der Reichskanzler, König Wilhelm und Botschafter Benedetti im Gespräch.
An einem milden Sommertag trafen sich in der Region Darmstadt im XVIII. Ak-Bezirk sieben Hilfsdienstkräfte und zwei kleine Preußen. Die Gäste aus den benachbarten II. B. Ak.-Bezirk und XXI. Ak.-Bezirk nahmen gerne eine längere Anreisezeit für diese freudige Zusammenkunft in Kauf. Nach der Begrüßung durch den Ak.-Bezirksleiter wurde althergebracht, gemeinsam mit Ehrfurcht und Stolz die Kaiserhymne gesungen.
Der nächste Tagesordnungspunkt handelte über die Aufgaben des Reichskanzlers. Die Doppelstellung, die er verfassungsgemäß für Preußen und das Deutsche Reich einnimmt, wurde erläutert. Danach wurden seine Aufgaben als Vorsitzender und Leiter des Bundesrates sowie über seine Pflichten als oberster Reichsbeamter und oberste Reichsbehörde, also als einziger verantwortlicher Reichsminister benannt. Im letzten Punkt wurde auf die Stellvertretung des Reichskanzlers eingegangen.
Im zweiten Vortrag handelte es sich um die Vorgeschichte des Deutsch-Französischen Krieges 1870−1871. Ein Kamerad stieß bei seinen Nachforschungen für ein anderes Projekt im 1925 erschienenen Buch „Ich suche die Wahrheit“ von Kronprinz Wilhelm auf den entscheidenden Dialog zwischen König Wilhelm und dem französischen Botschafter in Berlin, Benedetti. Der Inhalt dessen wurde von den Franzosen als Kriegsvorwand genommen. Zwei Kameraden haben nach kurzer Einleitung das aufgeschriebene Gespräch König Wilhelms gemeinsam im Wechsel vorgetragen.
Im Anschluß an den dienstlichen Teil konnte jeder Teilnehmer sich an den gegrillten Bratwürsten und Steaks eines regionalen Metzgers, den leckeren selbstgemachten Salaten, dem schmackhaften Kuchen oder Baguettes vom Gabentisch bedienen.
Nachdem das leibliche Wohl gestärkt war, klang dieser herrliche Nachmittag unter Gleichgesinnten bei gemeinsamem Gedankenaustausch aus.