Ein Turm des Friedens.

Die Kameraden des XII. Ak.-Bezirkes haben sich entschlossen, die Treffen dem Erlernen und Kennenlernen der deutschen Geschichte zu nutzen. So wurde für den 30. September ein Besuch des Bismarckturms in Ebersbach-Neugersdorf auf dem Hutungsberg angestrebt, an dem sich 21 Kameraden einfanden. Ein Kamerad hatte dazu mit dem hiesigen Verein Kontakt aufgenommen und uns diesen Aufstieg ermöglicht.

Nur wenn wir unser Geschichte kennen, können wir das Hier und Jetzt auch verstehen und für die Zukunft wirken. Der Verein Bismarckturm pflegt diesen Turm seit zehn Jahren und hatte so über einige Anekdoten zu berichten. Über den Bau eines Turmes wurde erstmalig 1879/1880 nachgedacht, jedoch aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht umgesetzt. Die Grundsteinlegung in Neugersdorf fand dann erst am 5. April 1904 statt und nach gerade einmal sechs Monaten stand die Einweihung des 19,5 Meter hohen Turmes an. Der Turm wurde mit Unterstützung zweier Investoren aus Neugersdorf für 20.000 Mark erbaut und hatte in den nächsten Jahrzehnten viele „Nutzer“. Vom offenen Turm bis Karnevalseröffnungen hat er schon einiges miterlebt.

Die Geschichte der Bismarcktürme ist scheinbar so vielfältig erzählt worden, daß wir nicht umhin kamen, uns nach der Besichtigung des Turmes noch einmal selbst auf die Suche nach ihrer Entstehung zu machen. Die Bismarcktürme wurden zu Ehren des gleichnamigen Reichskanzlers errichtet. Bei diesen Bauten gibt es Bismarcktürme mit Feuerschalen auf der Spitze und Bismarcksäulen, an denen kein Feuer entfacht werden konnte. Insbesondere die Türme dienten dazu, die Verbundenheit der deutschen Völker zu demonstrieren und gleichzeitig in Ehrerbietung an den ersten Reichskanzler Otto von Bismarck, der die Einheit und damit den Gesamtstaat Deutsches Reich mit der deutschen Verfassung von 1871 schuf, ein Denkmal zu setzen.

Während des Aufstieges waren verschiedene Bilder sowie der Bauplan zu sehen. Interessant war auch ein Notenblatt mit Versen, welches eigens Bismarck gewidmet war. Dieses haben sich jetzt Kameraden vorgenommen zu vertonen. Nach dem Aufstieg hatte man auf der kleinen Plattform einen weiten Blick in das Oberlausitzer Land. Der eine und andere Kamerad rätselte, ob man wohl irgendwo in der Ferne den Turm von Radeberg erspähen könne. Leider blieb dieser Wunsch unerfüllt.

Interessant bei dieser Besichtigung war die Aussage des Vereinsvorsitzenden, daß die Türme nur in „Deutschland“ nicht gezündet werden dürfen. Auf einem nahegelegenen Turm, der sich heute auf tschechisch verwalteter Seite, aber eben auf deutschem Boden befindet, wird zu bestimmten Anlässen angezündet. Weltweit gab es 243 Bismarcktürme auf dem heutigen Gebiet von Deutschland, Frankreich, Tschechien, Polen, Rußland, Österreich, Kamerun, Tansania und Chile und weitere 68 unter anderem auf dem heutigen Gebiet von Dänemark und Papua-Neuguinea. Auch wenn es nur noch 147 Bismarcktürme (heutiges Gebiet) gibt, das zeitgleiche Zünden der Feuer auf den Turmspitzen im gesamten Reich wird eines Tages für uns Deutsche das Signal des Friedens sein. Davon sind wir überzeugt.

Nach der Turmbesichtigung ging es zu einem Vereinshaus, wo sich in Gesprächen zum Bundesstaatenportal Sachsen sowie zur Mitarbeit innerhalb des vaterländischen Hilfsdiensts ausgiebig ausgetauscht wurde. Denn es ist wichtig, daß wir alle, die wir schon zum vaterländischen Hilfsdienst gefunden haben, auch ins Tun kommen. Denn nur gemeinsam können wir unsere aktuelle Situation auflösen und etwas Neues schaffen.

Wir bedanken uns bei dem Verein Bismarckturm Neugersdorf e.V. für die baulichen Einblicke und den Ausblick vom Bismarckturm in Neugersdorf.

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