Der rote Baron.

Berliner Kameraden trafen sich spontan Mitte Mai zu einem Treffen der besonderen Art. Anlaß war das 133. Wiegenfest des am 2. Mai 1892 geborenen Manfred von Richthofens. Er, auch bekannt als der Rote Baron, war ein sehr erfolgreicher Kampfpilot im ersten Waffengang. Seinen Namen erhielt er, weil er, entgegen der Empfehlung seines Vorgesetzten, sein Flugzeug rot lackieren ließ, damit es dem Feind besonders auffiele und dieser lieber die Flucht ergriff.

Aufgrund seines beherzten Einsatzes, seines großen Erfolgs und seiner Wandlung vom Jäger zu einem Patrioten erhielt er den Orden „Pour le Mérite“ (franz. „Für den Verdienst“). Dieser höchste Tapferkeitsorden wurde einst von Friedrich dem Großen 1740 gestiftet und existiert nun in zwei Klassen: einmal für das Militär und einmal für Zivil/Wissenschaften (hier einst auf Anregung Alexander von Humboldt eingeführt im Jahre 1842).

Viel zu früh fiel Manfred von Richthofen kurz vor seinem 26. Geburtstag. Er wurde auf dem Berliner Invalidenfriedhof beigesetzt und 1975 im Zuge des Ausbaus der DDR-Grenzanlagen nach Wiesbaden umgebettet. Heute ist auf dem Invalidenfriedhof in Berlin wieder der umgesetzte Grabstein als Denkmal zu sehen.

Wir legten einen Strauß Rosen mit Schleife und Kerzen nieder und gedachten feierlich der besonderen Leistung dieses Helden. Besondere Leistungen, die uns auch heute als Ansporn und zu besonderem Pflichtbewußtsein dienen sollen. Mit derselben Entschlossenheit, Mut und Willenskraft, für die Wiederherstellung der Handlungsfähigkeit des Deutschen Reiches zu arbeiten.

Anschließend gingen die Teilnehmer über den Friedhof, wo weitere Kerzen verteilt wurden und betrachteten die Gräber und Grabmale. Interessant waren die Massengräber, die Vielzahl von Ruhestätten hochrangiger preußischer Militärangehöriger und privater Familien, darunter von General und preußischen Kriegsministers Friedrich Wilhelm von Rohdich (1719–1796) oder Oberst Curt Heinrich Gottlieb von Arnim (1735–1800).

Besonderheiten sind die Gräber von General Gerhard von Scharnhorst (1755-1813), Generalleutnant Karl Leopold von Köckritz (1744–1821), von General Friedrich Bogislav Emanuel Tauentzien von Wittenberg (1760–1824), von den Brüdern General Otto von Pirch (1765–1824) und Generalleutnant Georg Dubislav Ludwig von Pirch (1763–1838) sowie von Generalleutnant Job von Witzleben (1783–1837), die allesamt von Karl Friedrich Schinkel gestaltet wurden.

Eine spezielle Anekdote für das III. Ak.-Bezirk hält das Grab von Gustav Friedrich Gottlob von Kessel (1760–1827) bereit. Er wurde nach der Neugestaltung des Friedhofs, seinem Wunsch gemäß, auf der Kreuzung der beiden Hauptwege des Friedhofs beigesetzt. Ein Zeichen dafür, daß er zu Lebzeiten immer unbequem war. Sein Enkel, General Gustav Emil von Kessel, war Oberkommandierender in den Marken von 1909 bis 1918, General des III. Ak.-Bezirks und Gouverneur von Berlin gewesen.

Trotz der zahlreichen Verluste an Gräbern, bedingt durch den Grenzausbau zu DDR-Zeiten, war dieser Ausflug eine beeindruckende Zeitreise in die deutsche Geschichte. Ergreifend ist immer wieder die Vaterlandsliebe des deutschen Militärs und Adels. Es ist die daraus resultierende Verpflichtung, für das Edle zu arbeiten und auch zu kämpfen, besondere Opfer und höchstmögliche Leistung zu bringen.

Wir alle sind eine Schicksalsgemeinschaft. Wenn wir zusammenhalten und dieselbe Entschlossenheit an den Tag legen sowie den Glauben in unsere eigene Kraft setzen, wird unsere Vision, die Restauration des Deutschen Reiches, wahr.

Für Thron und Reich, Frieden und Freiheit.

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